Bambinibereich der Fußballabteilung vermittelt jüngsten Sportlern im „Scotty’s Kids-Club“ zunächst einmal Spaß an Bewegung
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Andreas Wühler
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, heißt es in einer alten Redewendung, die auf einen Bereich mit Sicherheit zutrifft: den der motorischen Fähigkeiten. Nur wer als Kind lernt, sich zu bewegen, wird sich dieses Wissen bis ins Erwachsenenalter hinein bewahren. Stichwort Purzelbaum – für Kinder eine leichte Übung, für ungeübte Erwachsene ein Verletzungsrisiko.
Für Ballsportarten gilt der Spruch gleichermaßen, wenn Kinder von Kleinauf im Umgang mit dem Ball geübt werden, schafft dies eine Basis, von der ihr späteres Können maßgeblich bestimmt wird. Doch ob der Weg zum Erfolg führt, darüber entscheidet ein weiterer Faktor – die Freude. Nur wenn ein Kind Spaß am Spiel mit dem Ball hat, bleibt es bei der Stange.
Ein Credo, dem sich die Jugendabteilung des SC 08 Reilingen verschrieben hat, die den Bambinibereich deshalb griffig zum „Scotty‘s Kids-Club“ weiterentwickelt hat. Oberstes Ziel des Clubs: die Freude am Spiel mit dem Ball zu entwickeln. Was schon mit den Kleinsten beginnt, die in kleinen Gruppen individuell gemäß ihres Entwicklungsstandes gefördert und mit spielerischen Elementen langsam an das Fußballspielen herangeführt werden.
Spielerischer Einstieg
Mit dem Alter wechselt das Spielerische dann zur klassischen Ballschule und es wird der Umgang mit dem Sportgerät einstudiert. Doch die Jugendleiter des SC 08 wollen es beim fußballerischen nicht belassen, ihnen geht es um einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die kognitiven, koordinativen und sozialen Fähigkeiten der Kinder fördert. Damit soll der Grundstein für ein harmonisches und gemeinschaftliches Miteinander gelegt werden, an dessen Ende ein Gedanke steht: „Wir sind ein Team“.
Markus Harder und Christina Nachtmann personifizieren dieses Konzept innerhalb des Vereins und haben den Club aus der Taufe gehoben. Während sich Nachtmann um die Bambini bis hin zur E-Jugend und das Mädchenteam kümmert, deckt Harder den restlichen Bereich bis zur A-Jugend ab. Eine organisatorische Unterscheidung, denn im Trainingsbetrieb – um Bambini kümmern sich insgesamt drei Trainer und mehrere Betreuer – ziehen alle an einem Strang – vom spielerischen Umgang mit dem Ball für Vierjährige über leichtes Passspiel bei den Fünfjährigen bis hin zu den Grundlagen des Spiels bei den Älteren greift ein Rädchen ins andere und werden die Kinder Stück für Stück an den Fußball herangeführt.
Oder eben nicht. Denn gerade Vorschulkinder wissen oft noch nicht, wohin ihr sportlicher Weg gehen soll, wenn sie ihn denn überhaupt beschreiten wollen. Weshalb den Kleinen im Club erst einmal spielerisch die Freude an der Bewegung vermittelt wird. Entscheiden sich die Kinder dann für einen anderen Sport – dieses Wissen ist universell einsetzbar.
Probetrainings möglich
Weshalb Kinder, die sich für Fußball interessieren, Probetrainings absolvieren können, bevor sie sich an den Verein binden. Entscheiden sie sich für den Fußball, werden sie Mitglied im „Scotty‘s Kids-Club“, Teil einer großen Familie, die über den Club hinausreicht. Im Club und Jugendbereich gelten ein paar besondere Regeln, wie Harder und Nachtmann betonen: So dürfen nur lizenzierte Trainer mit polizeilichem Führungszeugnis das Training leiten und geht die Betreuung über den Sport hinaus bis hin zur sozialen Förderung, beispielsweise durch Hausaufgabenbetreuung.
Und, immerhin geht es um Kinder bis sieben Jahre, auch die Eltern sollen eingebunden werden. Sei es durch Trikotwaschen oder Kuchenbacken, sei es als Betreuer oder als Helfer bei Heimturnieren – der Familiengedanke umfasst alle. Diesen zu stärken, dafür steht das Maskottchen „Scotty“, das nun seinen eigenen Bereich auf der Homepage hat, und unter dessen Name sich der Club der Jüngsten findet.
Trainiert wird in „Scotty’s Kids-Club“ freitags von 16 bis 17 Uhr in Kleingruppen, die Eltern sind als Zaungäste willkommen, wenn nach Auskunft der Trainer zwei Regeln beachtet werden: Auf dem Gelände gilt zum einen ein Alkohol- und Nikotinverbot und – ganz wichtig – die Kinder dürfen nicht kritisiert werden, denn sie sollen den Fair-Play-Gedanken verinnerlichen und einzig durch Lob gefördert und bestärkt werden.